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(Technische) Formspuren auch trassologische Spuren

Dieses Teilgebiet der Kriminaltechnik befasst sich u.a. mit den  klassischen Formspuren (Schürf- und Prägespuren) wie sie von Werkzeugen und anderen Gegenständen hinterlassen werden. Hier wird in der Regel eine vergleichende Untersuchung zwischen Spur und möglichem Spurenverursacher mit dem Ziel einer Zuordnung durchgeführt.
Je nach Enstehungsmechanismus werden Formspuren unterteilt in

  • Eindruckspuren
  • Abdruckspuren
  • Gleit-und Schartenspuren

Einen weiteren nicht weniger umfangreichen Arbeitsbereich stellen die Schuhspuren dar. Auch hier findet in vielen Fällen eine vergleichende Untersuchung zwischen vorgefundenem Spurenmaterial und entsprechenden Vergleichmaterialien (Schuhe) statt.

Im Bereich der Schloss- und Schlüsseltechnik erstrecken sich die Untersuchungen vom einfachen Vorhänge- bis hin zum hochwertigen Tresorschloss.

Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt bezieht sich auf die Kraftfahrzeuge und deren Sicherungseinrichtungen und Identifizierungsmerkmale. Zum einen werden die mechanischen Sicherungselemente wie Tür- und Zündlenkschlösser sowie die elektrischen bzw. elektronischen Komponenten der Wegfahrsperren nach Spuren einer Überwindung untersucht.

Weitere Aufgaben sind die Untersuchung von Handschutz- und Passspuren, Münzprüfeinrichtungen an Waren- und Spielautomaten sowie Glasbrüchen und Uhren.

Und wie sieht es mit anderen Abdrücken aus? Ohrabdrücke werden zwar ähnlich gesichert wie Fingerabdrücke sind jedoch keine Wiederspiegelungen der Leistenhaut und zählen somit nicht zu daktyloskopischen Spuren.

Sofern Formspuren nicht gegenständlich im Original gesichert werden können, oder eine solche Sicherung unverhältnismäßig erscheint, besteht die Möglichkeit, diese zu reproduzieren. Dies bedeutet, nicht die Spur als solche zu sichern, sondern deren Informationsgehalt.

Bis Mitte der 80iger Jahre war die Sicherung von Werkzeugspuren nur mit Bleiabschlag (Negativabformung) möglich. In Ausnahmefällen standen Abformmassen aus der Zahntechnik zur Verfügung. Die Spurensicherung beschränkte sich daher auf die Mitnahme von Riegeln, Schließblechen, Schlossteilen oder ganzen Geldkassetten und Stahlblechschränken. (Die Kriminalpolizei, Ausgabe September 1998)

Heute übliche Abformittel sind AccuTrans® und Mikrosil. Diese ermöglichen eine leicht handhabbare Sicherung verschiendenster Werkzeugspuren auf nahezu allen Oberflächen. AccuTrans und Mikrosil lassen sich gleichermaßen zur Sicherung sichtbar gemachter daktyloskopischer Spuren verwenden.

Was ist AccuTrans®

Die Anwendung von AccuTrans und Mikrosil veranschaulicht das folgende Video von http://forensiceducation.net/

Das nebenstehende Video stellt eindrucksvoll die Sicherung trassologischer Spuren (Schuh- bzw. Reifeneindruckspuren) im Schnee dar. Bitte bedenken Sie, dass die Verwendung eines Rahmens und einer größeren Gipsmenge zu einer zusätzlichen Stabilität der abgeformten Spur führt.

Zur Sicherung einer wie auch immer gearteten Spur gehört die Fotografie dieser.

Insofern beachten Sie in jedem Fall die Grundregel

  • Auge
  • Kamera
  • Hand

 

 
 
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