Grundlagen der Kriminaltechnik
Grundlagen/Spurensuche und -sicherung
Unter dem Begriff der Kriminaltechnik sind alle Erkenntnisse und Maßnahmen zusammengefasst,
die sich mit der Anwendung und Nutzbarmachung wissenschaftlicher und erfahrungsbasierter Erkenntnisse im Hinblick auf kriminalistische Spuren (Spurenkunde) beschäftigen.
Als Spuren im kriminalistischen Sinne werden alle sichtbaren oder latenten materiellen Veränderungen am Tatort bezeichnet, die im Zusammenhang mit dem relevanten Geschehen stehen. Sie dienen sowohl der Identifizierung des jeweiligen Spurenverursachers, können aber auch Hinweise modaler, temporaler oder lokaler Art zu ihren Entstehungsumständen geben.
Spuren werden fünf Spurengruppen zugeordnet. Dabei handelt es sich um trassologische Spuren (Formspuren), daktyloskopische Spuren (Abbilder der menschlichen Leistenhaut), Materialspuren, Gegenstandsspuren und Situationsspuren.
Neben Spuren werden im Rahmen der Tatortarbeit zusätzlich Vergleichsmaterialien am Tatort gesichert. Auch wenn entsprechendes Spurenmaterial noch nicht zur Verfügung steht, ist an Stellen, an denen augenscheinlich Spuren entstanden sein müssen, vorsorglich Vergleichmaterial zu sichern.
In diesem Zusammenhang taucht regelmäßig der Begriff "Forensik" oder "forensic sciences" bzw. forensische Wissenschaften auf. Die Nomenklatur ‚Forensik‘ leitet sich ab vom lateinischen Wort ‚forensis‘, das übersetzt ‚zum Forum, zum Gericht gehörend‘ bedeutet. Dies rührt daher, daß im alten Rom auf dem Marktplatz, also dem Forum, Recht gesprochen wurde.
Die Forensische Wissenschaft besteht aus verschiedenen Teilgebieten:
• Medizin mit der Pathologie oder der Histologie
• Biologie mit Aspekten der Immunologie oder Serologie
• Physik mit den Bereichen der Ballistik, Werkstoff- und Elektrotechnik
• Chemie mit Toxikologie, Daktyloskopie und Sprengstoffanalytik
Diese genannten Einteilungen sind natürlich nicht eindeutig, denn Überschneidungen finden sich zwischen allen genannten Gebieten, hauptsächlich jedoch zwischen der Chemie und der Physik. Aus diesem Grunde besteht zum Beispiel auch im Kriminaltechnischen Institut des Bundeskriminalamtes (BKA) die Arbeitsgruppe Chemie/Physik.
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